Schilddrüsen-Sprechstunde
Die Symptome einer Schilddrüsenfehlfunktion sind meist diffus: Müdigkeit, mangelnde Konzentration, unerklärliche Gewichtszu- oder -abnahme. Die eigentliche Ursache bleibt daher zunächst oft unerkannt, denn nicht immer geht die Erkrankung mit einer sichtbaren oder zumindest tastbaren Vergrößerung der Schilddrüse einher.
Die Schilddrüsendiagnostik ist ganzheitlich angelegt, ein spezialisierter Facharzt berät Sie durchgehend und kann alle aufeinander aufbauenden Diagnostikverfahren initiieren oder selbst durchführen.
Ganzheitliche Schilddrüsendiagnostik
Um ein mögliches Schilddrüsenleiden zu diagnostizieren oder ein bekanntes zu klassifizieren und eine Therapieempfehlung zu geben, sind verschiedene aufeinander aufbauende Diagnostikschritte notwendig:
- Zunächst sollten die relevanten Blutwerte im Labor überprüft werden. Vielleicht hat das ja auch schon der überweisende Arzt veranlasst? Dann bringen Sie die Ergebnisse zur Untersuchung mit.
- Mit dem Ultraschallgerät lassen sich einerseits Größe und Volumen der Schilddrüse bestimmen, andererseits lassen sich auf dem Schwarzweiß-Bild bereits mögliche Knoten oder Zysten erkennen. Die farbcodierte Doppler-Sonographie kann die Durchblutung der Drüse darstellen und so Hinweise auf mögliche Erkrankungen geben.
- Die nuklearmedizinische Schilddrüsen-Szintigraphie gibt insbesondere Aufschluss darüber, ob heiße oder kalte Knoten vorhanden sind, zudem kann die Gewebestruktur der Schilddrüse beurteilt werden. Bei der Szintigraphie wird dem Patienten ein schwach strahlendes Radionuklid injiziert, das sich nach kurzer Wartezeit in der Schilddrüse anreichert. Die Aktivität des Radionuklids wird mit einer so genannten Gamma-Kamera sichtbar gemacht.
- Sind bei Ultraschall oder Szintigraphie verdächtige Knoten sichtbar geworden, werden mit einer Feinnadelpunktion Gewebeproben aus der Schilddrüse entnommen. Die Punktion findet unter Ultraschallkontrolle statt, damit die Gewebeentnahme auch an der richtigen Stelle erfolgt.
Die Kosten werden in der Regel sowohl von der gesetzlichen Krankenkasse als auch von der privaten Krankenversicherung übernommen.
Haüfige Fragen zur Schilddrüse
Überfunktion der Schilddrüse - was bedeutet das?
Bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) kommt es zu einer überhöhten Ausschüttung der Schilddrüsenhormone, die zu einer Steigerung des gesamten Stoffwechsels beiträgt. Mögliche Symptome sind u. a. Herzklopfen, Durchfall, unerklärliche Gewichtsabnahme und/oder Schlafstörungen. Mögliche Ursachen für eine Überfunktion sind Morbus Basedow oder die Entwicklung autonomer Schilddrüsenareale, sog. „heißer Knoten“.
Unterfunktion der Schilddrüse - was bedeutet das?
Bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) wird der Körper mit zu wenigen Schilddrüsenhormonen versorgt. Typische Symptome sind Zeichen eines verlangsamten Stoffwechsels, wie z. B. Müdigkeit, Gewichtszunahme oder auch Antriebslosigkeit bis hin zu depressiven Verstimmungen. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann durch Jodmangel aber auch durch Entzündungen der Schilddrüse (z. B. Hashimoto Thyreoditis) hervorgerufen werden. Sie kommt zudem als Folgeerscheinung einer Operation oder einer Radio-Jod-Behandlung infrage.
Jodmangel kann insbesondere auch in der Schwangerschaft beim Kind zur Unterfunktion führen, indem der Rohstoff für die Hormonsynthese fehlt.
Was sind heiße und kalte Knoten?
Diese Fehlfunktionen werden durch Schädigungen der Schilddrüse ausgelöst, sie sind daher nicht die Ursache, sondern das Resultat einer Schilddrüsenerkrankung, die oft auf Gewebeveränderungen in der Drüse beruhen. Man spricht dann von heißen und kalten Knoten. Heiße Knoten bestehen aus übermäßig aktivem Gewebe, das Schilddrüsenhormone unabhängig von der benötigten Menge produziert. Kalte Knoten sind dadurch gekennzeichnet, dass sie wenig oder keine Schilddrüsenhormone produzieren. Die Untersuchung von kalten Knoten ist deshalb wichtig, weil sich dahinter in sehr seltenen Fällen auch ein bösartiger Tumor verbergen kann.